Potenzialität / Am Grunde der Wirklichkeit
Christoph Oberholzer ließ sich bei der Arbeit Potentialität / Am Grunde der Wirklichkeit inspirieren vom Werk des Physikers Hans Peter Dürr.
Es gibt kein kleinstes Bausteinchen, aus dem die Materie aufgebaut wäre. Diese Vorstellung, welche der klassischen „Newtonschen Physik“ bis ins 19. Jahrhundert zugrunde gelegen ist gilt als überholt. Wenn man tief in die Mikrowelt eintaucht, findet man als Grundlage unserer Wirklichkeit etwas Lebendiges, Unfassbares, eine Art sprudelnde Quelle – die Potentialität.
Science of evidence based possibillities
Wissenschaft auf Tatsachen beruhender Möglichkeiten 2004- 2009
Science of evidence based possibillities umfasst eine mehrjährige, fein verzweigte Arbeitsphase des Künstlers. Nach verschiedenen Auslandaufenthalten in Afrika wie auch in Mexiko untersucht er die Schnittstelle weitgehend unkompatibler Weltauffassungen zwischen sogenannten Drittweltländern und der Westlichen Welt.
„Die phänomenologische Wissenschaft wurde obdachlos da ist es ein Akt der Poesie wenn die Kunst sie beherbergt.“
Christoph Oberholzer 2008
„Der Blick durch die von Materialismus geprägte Brille erschwert den Einblick und verzerrt das Gesehene, verunmöglicht scheinbar Ungleiches miteinander zu vergleichen und analoge Schlüsse zu ziehen.“ Christoph Oberholzer 2008
„Geh mir nicht auf den Geist mit deinen Geschichten von Descartes und all den Anderen, die dich unsere Wirklichkeit vergessen lassen.“ Herr von Bonanjo, Alain Mabanckou 2018
„Mit seinen langjährigen Untersuchungen unterläuft Christoph Oberholzer die heute gängige wissenschaftliche Lehrmeinung über den Werdegang der Erde. Seine Kritik setzt bei dem Moment an, in welchem die Forscher zwecks Vereinfachung des Modells zu abstrahieren beginnen, indem sie, sämtliche nicht quantitativ erfassbaren Größen aus ihren Betrachtungssystemen ausschließen. Seine „Wissenschaft auf Tatsachen beruhender Möglichkeiten“ führt zu Tage, dass sich sämtliche Erdteile nahtlos wie ein Puzzle zusammenfügen lassen – und so im Ursprung eine perfekte Kugel von wesentlich kleinerem Durchmesser ergäben. Für seine These dieser Driftbewegung fand er Hinweise in den Werfungen der Alpen, welche in konzentrischen Strudeln um den Gonzen bei Glarus angelegt sind, als ob sie da aus dem Erdinnern hervorquellen würden. Um seine Theorie, welche er durch Analyse von Kartenwerk und Ortsbegehungen aufgebaut hat, zu fundieren, baute er eine physikalische Versuchsanordnung, in welcher Erdreich durch Bassvibrationen in Bewegung gebracht wird. Diese Anlage brachte im Versuchsgut dieselben wirbeligen Bewegungen hervor, welche er für die Alpen nachinterpretiert hat.
Will man seinen Gedankengängen folgen, kann man zum Schluss kommen, dass das gesamte Universum möglicherweise nicht dem Urknall entstammt, sondern dass da irgendwo ein gewaltiger Bass-Powercord gespielt wurde und dass in all den Interferenzen der Dröhnung und Rückkoppelungen dieser astralen Aufführung die Erde entstand.“ Stefan Meier,2009
Ausstellungsansicht Dienstgebäude 2009, Kuratiert: Stefan Meier
Ausstellungsansicht Kunsthalle Luzern 2008, Kuratiert: Lillian Fellmann und Andreas Lorenschat
Die gebändigte Natur und die Unberechenbarkeit unserer Kulturentwicklung
Schon der Titel dieser Installation mit paradoxen Verweisen deutet auf die Umkehrung der üblichen Vorstellungen der Wirklichkeit hin. Der Künstler lag während der Vernissage regungslos auf einem Aschenteppich, die Krokodilhaut auf den Rücken gebunden. Die BesucherInnen konnten auf einem Steg in die Installation eintreten und sich durch die von der Decke hängenden Weidenäste und Schilfhalme berühren lassen. An der Rückwand stand „excuse me sir are you crocodile dundee?“ ein Querbezug zur Filmfigur des Halb-Wilden der den Mut aufbringt sich dem Ungezähmten zu nähern. Die Krokodilhaut ist bemalt mit fiktivem, städtebaulichem Muster der Neuzeit. Es begegnen sich in dieser Installation veraltete Zukunftsvorstellungen und zeitgenössische, ratlos fragende Melancholie.
ecHOLos oder das Nichtgemachte
Kunstraum Winterthur ZH + Galerie forum claque, Baden AG
Kuratiert: Hasena, Institut für (den) fliessenden Kunstverkehr, Peter Trachsel
Veränderte Eingangssituation und die Besucherinnen wurden mittels Telefon live mit der Musik eines Bootssteges in Zürich verbunden.
Skulpturen und Installationen Tösstal 93
Gruppenausstellung
entlang des Radweges von Kollbrunn bis Turbenthal ZH Schweiz
Organisation und Kataloggestaltung
Organisation: U.Rohr, P.Sidler, Ch.Oberholzer
Kataloggestaltung: P.Sidler, Ch.Oberholzer
Strukturen und Schichtungen in Steinlandschaften 2002-2004
Die Bilder versuchen die Entstehung sowie den Zerfall des Gesehenen festzuhalten. Der Künstler fokussiert auf das Fliessen der Gesteinschichten im Laufe der Jahrtausende.
Immer wieder beschäftigt sich Christoph Oberholzer mit der visuellen Darstellung physikalischer Phänomene. Insbesondere faszinieren ihn Phänomene wie Strudelbildung, elektromagnetische Wellen, Wachstumsprozesse oder Rauchentwicklung. Hierbei fokussiert er auf die Flüchtigkeit von Bewegungsabläufen.