CHRISTOPH OBERHOLZER -VON TOLNAI                                                 DE         EN


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ramures

netzwerkerln innerhalb slash ausserhalb der Artengrenze


Ausstellung 2024

  

ramures

2023-2024

Tusche auf Papier   


Wie entstand Leben?

Bis vor kurzem waren Mythen aus verschiedenen Kulturen und die Evolutionstheorie von Darvin im Angebot. Seit einigen Jahren verdichten sich die Forschungen jedoch zur Symbiosetheorie, was bedeutet, dass nicht „Surviving oft the fittest“ dem Grundkonzept unseres Planeten entspricht.

Nein, die ersten Lebewesen, die vom Meer ans Land zogen, waren die Flechten, eine Symbiose aus Pilz und Algen. Nur gemeinsam waren sie im Stande sich in der kargen Fels Welt zu behaupten. Taucht man ein in die Welt der Mikroben, wie das erst seit etwas mehr als 10 Jahren überhaupt möglich ist dank der Genomanalyse von Bakterien und Viren im großen Stil, werden einige Kapitel der Naturwissenschaften neu geschrieben. Pilze und Bakterien halten sich ganz und gar nicht an Darwins Evolutionstheorie. Sie sind genetisch nicht stabil und üben frei und froh genetischen Austausch über die Artengrenze hinaus, sog. „horizontalen Gentransfer“.

Tusche auf nassem Papier lässt Dialog entstehen und macht Symbiose in ihrer Unplanbarkeit sichtbar.




im Dialog mit dem Bieber   175/50/10 cm

2022-2024

(Wissenschaft auf Tatsachen beruhender Möglichkeiten)

vom Bieber aus der Töss gehobene, am Weg (für mich) bereitgelegte Steine auf Boot aus Birnenholz


Mein Atelier im Tösstal welches ich seit 1987 belebe war vorgängig Generatorenhaus und Wasserturm der Kraftanlage Kuhn Rikon AG. Dazu gehörig war ein Stauweiher, von wo aus eine Druckleitung Wasser zum Generatorenhaus führte. Dieser Weiher wurde bei Beendigung der Wassernutzungsrechte zum Naturschutzgebiet erklärt. Gespeist wird der Weiher über einen Kanal abgezweigt von der Töss mit einem Rechen, der die Verlandung aufhalten soll und Laub, Geäste etc. zurückhält. Diesen Rechen putze ich seit Jahren auf meinen Spaziergängen regelmässig. Vor 5 Jahren ist eine Bieber Familie dort ansässig geworden. Ich hatte schon einige nahe Kontakte zu einzelnen Mitgliedern der Bieber Sippe, wo wir uns gegenseitig studierten.

Als ich begann für meine Arbeit «longitudinale Betrachtung» Steine aus der Töss zu sammeln muss mich ein Bieber beobachtet haben und er begann ebenfalls Steine aus der Töss zu heben und deponierte sie am Rande des Töss Uferwegs. Da ich auf meinen Spaziergängen regelmässig die umgebende Natur beobachte ist mir der erste Stein sofort aufgefallen. Eine Spur führte zum Wasser und an der Steinoberfläche konnte ich Kratzspuren erkennen, welche auf den Bieber als Zulieferer hinwiesen. Ich nahm den Stein mit ins Atelier um ihn genauer zu Untersuchen. Der Bieber legte mir den nächsten hin und den nächsten und so ist die Arbeit «im Dialog mit dem Bieber» entstanden.

Die Steine sind überwiegend Quarzite (Metamorphite ehemalig Sandstein)

Das Boot aus Birnenholz in Bieber Art geschnitzt, soll in die Sphäre führen der Möglichkeit der Kommunikation zwischen den Arten.


Entstehung und Zerfall   1/3, 2/3, 3/3  

2017    

Föhre geschnitten, 15 Jahre der Witterung ausgesetzt, Zinnguss

D= 25/3 cm