CHRISTOPH OBERHOLZER -VON TOLNAI                                                 DE         EN


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Zerreißproben

2010-2012


In den Arbeiten Zerreißproben untersucht Christoph Oberholzer die Phänomene einerseits des Zusammenhaltens anderseits des Zerreißens. Die Arbeiten entstanden gleichzeitig mit der Tatsache, der immer stärkeren Polarisierung in den westlichen Demokratien.



Potenzialität / Am Grunde der Wirklichkeit

2009-2010


Christoph Oberholzer ließ sich bei der Arbeit Potentialität / Am Grunde der Wirklichkeit inspirieren vom Werk des Physikers Hans Peter Dürr.

Es gibt kein kleinstes Bausteinchen, aus dem die Materie aufgebaut wäre. Diese Vorstellung, welche der klassischen „Newtonschen Physik“ bis ins 19. Jahrhundert zugrunde gelegen ist gilt als überholt. Wenn man tief in die Mikrowelt eintaucht, findet man als Grundlage unserer Wirklichkeit etwas Lebendiges, Unfassbares, eine Art sprudelnde Quelle – die Potentialität.

  




Science of evidence based possibillities          

Wissenschaft auf Tatsachen beruhender Möglichkeiten 2004- 2009


Science of evidence based possibillities umfasst eine mehrjährige, fein verzweigte Arbeitsphase des Künstlers. Nach verschiedenen Auslandaufenthalten in Afrika wie auch in Mexiko untersucht er die Schnittstelle weitgehend unkompatibler Weltauffassungen zwischen sogenannten Drittweltländern und der Westlichen Welt.


„Die phänomenologische Wissenschaft wurde obdachlos da ist es ein Akt der Poesie wenn die Kunst sie beherbergt.“

Christoph Oberholzer 2008


„Der Blick durch die von Materialismus geprägte Brille erschwert den Einblick und verzerrt das Gesehene, verunmöglicht scheinbar Ungleiches miteinander zu vergleichen und analoge Schlüsse zu ziehen.“ Christoph Oberholzer 2008


„Geh mir nicht auf den Geist mit deinen Geschichten von Descartes und all den Anderen, die dich unsere Wirklichkeit vergessen lassen.“ Herr von Bonanjo, Alain Mabanckou 2018



„Mit seinen langjährigen Untersuchungen unterläuft Christoph Oberholzer die heute gängige wissenschaftliche Lehrmeinung über den Werdegang der Erde. Seine Kritik setzt bei dem Moment an, in welchem die Forscher zwecks Vereinfachung des Modells zu abstrahieren beginnen, indem sie, sämtliche nicht quantitativ erfassbaren Größen aus ihren Betrachtungssystemen ausschließen. Seine „Wissenschaft auf Tatsachen beruhender Möglichkeiten“ führt zu Tage, dass sich sämtliche Erdteile nahtlos wie ein Puzzle zusammenfügen lassen – und so im Ursprung eine perfekte Kugel von wesentlich kleinerem Durchmesser ergäben. Für seine These dieser Driftbewegung fand er Hinweise in den Werfungen der Alpen, welche in konzentrischen Strudeln um den Gonzen bei Glarus angelegt sind, als ob sie da aus dem Erdinnern hervorquellen würden. Um seine Theorie, welche er durch Analyse von Kartenwerk und Ortsbegehungen aufgebaut hat, zu fundieren, baute er eine physikalische Versuchsanordnung, in welcher Erdreich durch Bassvibrationen in Bewegung gebracht wird. Diese Anlage brachte im Versuchsgut dieselben wirbeligen Bewegungen hervor, welche er für die Alpen nachinterpretiert hat.

Will man seinen Gedankengängen folgen, kann man zum Schluss kommen, dass das gesamte Universum möglicherweise nicht dem Urknall entstammt, sondern dass da irgendwo ein gewaltiger Bass-Powercord gespielt wurde und dass in all den Interferenzen der Dröhnung und Rückkoppelungen dieser astralen Aufführung die Erde entstand.“ Stefan Meier,2009




über fliegen

2001-2002


Der Künstler und seine Frau lieben es in den Bergen zu streunen, auf über 2000m zu biwakieren und sich der Stille der Steinwelten zuzuwenden. Während diesen Momenten wuchs sein Interesse für eine Landschafts- prägende Linie, welche von Nord- Ost nach Süd- West durch die Alpen verläuft und die Länder Schweiz, Italien und Österreich berührt. Im Unterengadin beginnend führt sie durch das Oberengadin und das Bergell nach Chiavenna entlang der Grenze Schweiz / Italien nach Lugano.

Zu dieser Zeit noch nicht über geologische Kenntnisse verfügend, wählte er diese Strecke (entlang einer tektonischen Bruchstelle, sog. insubrische Linie) für seine Arbeit: ein Rollenbild, welches einen Ausschnitt der Erdoberfläche in

Vogelperspektive zeigt mit dem Titel “über fliegen“.


„Auch er könnte eigi einhamr sein, wie die Germanen sagten deren „Wissenschaftler“ Odin noch Weisheit besaß und fliegen konnte.“ Hans Peter Duerr Ethnologe


Das Roll(en)bild “ über fliegen“ wurde im November 2002 in der offenen City- Kirche am Stauffacher Zürich ausgestellt, installiert mit dem Titel “ Auch er könnte eigi einhamr (mit erwachtem Traumkörper) sein, wie die Germanen sagten,

deren Wissenschaftler Odin noch Weisheit besaß und fliegen konnte.“



Ausstellungsansicht Dienstgebäude 2009, Kuratiert: Stefan Meier

Ausstellungsansicht Kunsthalle Luzern 2008, Kuratiert: Lillian Fellmann und Andreas Lorenschat

Die gebändigte Natur und die Unberechenbarkeit unserer Kulturentwicklung

2001


Schon der Titel dieser Installation mit paradoxen Verweisen deutet auf die Umkehrung der üblichen Vorstellungen der Wirklichkeit hin. Der Künstler lag während der Vernissage regungslos auf einem Aschenteppich, die Krokodilhaut auf den Rücken gebunden. Die BesucherInnen konnten auf einem Steg in die Installation eintreten und sich durch die von der Decke hängenden Weidenäste und Schilfhalme berühren lassen. An der Rückwand stand „excuse me sir are you crocodile dundee?“ ein Querbezug zur Filmfigur des Halb-Wilden der den Mut aufbringt sich dem Ungezähmten zu nähern. Die Krokodilhaut ist bemalt mit fiktivem, städtebaulichem Muster der Neuzeit. Es begegnen sich in dieser Installation veraltete Zukunftsvorstellungen und zeitgenössische, ratlos fragende Melancholie.  



Strukturen aus der Erinnerung

2000- 2001


Die Arbeit „Strukturen aus der Erinnerung“ thematisiert architektonische Strukturen, deren Entstehung sinngebunden generiert wurde durch eine spezifische Lebenskultur. Verschiedene Kulturen und Klimazonen brachten eine große Vielfalt an Ausformulierungen hervor. Diese lassen die einstige Lebensweise noch erahnen auch wenn die Gebäude dem Zerfall ausgesetzt sind oder verändert genutzt werden. Immer noch prägen sie die Identität der Regionen auch wenn die Lebensweise sich längst international weit weg bewegt hat vom regionalen Ursprung und sich der Globalisierung da wie dort beugen muss.


Stückholz oder Miteinander

1997- 1998


Christoph Oberholzer fertigte verschiedene Arbeiten aus einzelnen Holzstücken die zueinander in Beziehung treten. Den Rohstoff findet er im Brennholz. Die Scheite werden mit einer Machete behauen und dann mehrschichtig mit Tusche bemalt. Den einzelnen Stücken gemeinsam sind die konvexen Flächen welche sich scharfkantig schneiden. Zusammengestellt ergeben die Holzscheite eine eigene neue Identität in welcher das Individuum eine untergeordnete Rolle einnimmt. Die konvexen Flächen wie auch die Kanten treten zueinander in Beziehung und unterstreichen die Zwischenräume.



ecHOLos oder das Nichtgemachte

1995


Kunstraum Winterthur ZH + Galerie forum claque, Baden AG


Kuratiert: Hasena, Institut für (den) fliessenden Kunstverkehr, Peter Trachsel


Veränderte Eingangssituation und die Besucherinnen wurden mittels Telefon live mit der Musik eines Bootssteges in Zürich verbunden.

Network Guesthouse

1993-1994


Mail-Art Projekt


ausgestellt: Galerie forum claque, Baden 1994



Skulpturen und Installationen Tösstal 93

1991-1993


Gruppenausstellung

entlang des Radweges von Kollbrunn bis Turbenthal ZH Schweiz


Organisation und Kataloggestaltung


Organisation: U.Rohr, P.Sidler, Ch.Oberholzer


Kataloggestaltung: P.Sidler, Ch.Oberholzer




Installation zum Thema Zeit

1992


group exhibition

Galerie Puls Art, Winterthur ZH Schweiz



Strukturen und Schichtungen in Steinlandschaften 2002-2004


Die Bilder versuchen die Entstehung sowie den Zerfall des Gesehenen festzuhalten. Der Künstler fokussiert auf das Fliessen der Gesteinschichten im Laufe der Jahrtausende.


Physikalische Phänomene

2011-2018


Immer wieder beschäftigt sich Christoph Oberholzer mit der visuellen Darstellung physikalischer Phänomene. Insbesondere faszinieren ihn Phänomene wie Strudelbildung, elektromagnetische Wellen, Wachstumsprozesse oder Rauchentwicklung. Hierbei fokussiert er auf die Flüchtigkeit von Bewegungsabläufen.